Dienstag, 13. September 2011

Blockflöte des Todes gesteht: "Ich hab nie FDP gewählt!"

Ich bin ja der Meinung, dass man über die FDP viel zu viel Worte macht. Selbst der Außenminister macht ja kaum mehr Worte um sich und seine Partei. 3% und trotzdem so viel Medienpräsens - da passt doch was nicht.

Außer vielleicht etwas Amüsantes, wie z.B. dieses schöne Video von der Blockflöte des Todes, die sich ja immer wieder um die Aller-allerwichtigsten Dinge des Lebens Gedanken macht - und da ist auch immer mal wieder ein intimes Geständnis dabei.

Montag, 12. September 2011

Kate Bush kündigt neues Album an


Kate Bush hat für den 21. November ein neues Album angekündigt. Diesmal ein "richtiges", nachdem das letzte Werk, Director's Cut, ja eher einer Wiederveröffentlichung gleich kam.

50 Words For Snow wird es heißen und ein Konzeptalbum darstellen, dessen Thema der Schnee sein wird. Glücklicherweise also offenbar ohne direkten Weihnachtsbezug (den man da ja durchaus unterstellen könnte). Es ist das zweite Album auf Kate Bushs eigenem Label Fish People und wird auch als Vinyl erscheinen.

Die Songs entstanden alle während der Arbeit zu Director's Cut. Insgesamt soll 50 Words For Snow nur 7 Titel enthalten, aber 65 Minuten Spielzeit haben. Das sind beinahe 9 Minuten durchschnittliche Songlänge. Klingt interessant!

Ich freu mich drauf und hoffe, dass Kate Bush jetzt vielleicht wieder etwas aktiver wird als in den vergangenen Jahren - jetzt, mit eigenem Label! Das muss man schließlich am Laufen halten!

Die Songs:
1 Snowflake
2 Lake Tahoe
3 Misty
4 Wildman
5 Snowed In At Wheeler Street
6 50 Words For Snow
7 Among Angels

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Nachlese Berlin Festival 2011

Das Berlin Festival ist zu Ende und irgendwie bleibt in diesem Jahr offenbar so etwas wie Ernüchterung. Nicht, weil die großen Namen fehlten - was öfter bemängelt wurde - nein: wenn man die Presse so durchblättert, wird eher so etwas wie Routine bemängelt. Die Eventisierung scheint in die falsche Richtung zu gehen. Aber das ist ja in Berlin nichts wirklich Neues. Im letzten Jahr war der Besucherandrang ja so groß, dass man, auch unter dem Eindruck des Loveparadedesasters, das Festival kurzerhand abbrach. Dieses Jahr hatte man daraus gelernt und vieles anders gemacht, so dass man offenbar zu keinem Zeitpunkt ein Sicherheitsproblem erkennen konnte. Dies allerdings oft zum Nachteil des Sounds, der bei einigen Darbietungen sehr schlecht war. 

Dieses ungute Gefühl hat sich offenbar auch auf die Reaktionen auf den "künstlerischen" Aspekt des Festivals niedergeschlagen. Stark kritisiert wurde z.B. der Primal Scream-Auftritt, die ihr Album Screamadelica "wieder aufführten". Das sorgte bei manchen für reichlich Verwunderung. Gelobt wurde dagegen neben Hercules & Love Affair auch der Auftritt von The Rapture, die ja gerade auch ein großartiges Album veröffentlicht haben.

Seine eher freundlichen Eindrücke hat Johnny Haeusler von Spreeblick hier festgehalten. Da sollte man bei Interesse mal vorbei schauen.


Wer hier bleibt, kann sich dafür jetzt zwei Mitschnitte anhören:




Mehr Konzert gibts übrigens hier.

Sonntag, 11. September 2011

Preview: Girls - Father, Son, Holy Ghost

Während in Deutschland die Mädels von Boy mit ihrem Debut ein wenig zu laut gehypt werden, haben die Jungs von Girls aus Los Angeles schon ihr zweites Album fertig gestellt. Und Father, Son, Holy Ghost ist ein sehr schönes Album geworden. Schon The Album war ein prima Debut (trotzdem hatte ich die Band in den letzten zwei Jahren ehrlich gesagt beinahe vergessen - und, wie ich gerade feststellen musste, eine EP der Band verpasst). Das neue Album ist meines Erachtens eine echte Weiterentwicklung. Was beim ersten Anhören auffällt, ist das reifere Songwriting. Und die Gitarren klingen viel cooler (oder geieler?)! Der Sänger klingt ein wenig als hätte er die Vocals nachts eingespielt - ja, genau genommen klingt das ganze Album so: irgendwie "flüsternd" - aber nicht furchtsam, im Gegenteil.
Und Die klingt irgendwie nach Black Sabbaths Paranoid, oder was höre ich da?



Das Album erscheint in Deutschland am 13. September und ist auch als Doppelvinyl erhältlich, angeblich eine Platte in schwarz, eine weiß. Und bestellt man das Vinyl über die Webseite des Labels True Panther vorab, gibt es noch eine Flexidisc mit einem unveröffentlichten Song gratis dazu.

Freitag, 9. September 2011

Ausgegraben: Jim Capaldi - Dear Mr. Fantasy

Dear Mr. Fantasy? Ist das nicht von Traffic? Und war das nicht Steve Winwood? Ja, natürlich, aber nicht nur. Jim Capaldi war Co-autor einer ganzen Reihe von Traffic-Songs und gleichzeitig der Schlagzeuger der Band. Und wie das mit Schlagzeugern so ist, war man später ganz überrascht, das dieser auch singen konnte, als Capaldi nach dem Ende Traffics begann, Soloalben zu produzieren.

Doch Capaldi hatte auch vor Traffic musiziert. The Hellions war seine erste Band 1964. Später umbenannt in Revolution und Deep Feeling. Damals lernte er Dave Mason kennen und über diesen Steve Winwood und die Geschichte von Traffic konnte beginnen: Dear Mr. Fantasy, John Barleycorn Must Die, Dealer, 40,000 Headmen - an vielen Songs war Jim Capaldi beteiligt, ohne dass er größer in den Vordergrund trat. Traffic hatte schon genug Probleme damit, mit Steve Winwood und Dave Mason zwei musikalische Köpfe zu verkraften. Da war für einen dritten Ideengeber kein Platz. Sein erstes Soloalbum, Oh How We Danced, 1972 in einer Traffic-Pause eingespielt, wurde in den Muscle Shoals Studios in Alabama aufgenommen und schlug eine Brücke zwischen britischem Rock und Blues und US-Rhythm & Blues. Paul Kossoff als Gitarrist war auch dabei. Die Kritiken fandes es gut, die Fans eher nicht. 

Und während Capaldi bis 2001 regelmäßig Soloalben veröffentlichte, veredelte er als renommierter Schlagzeuger auch den Sound vieler anderer Musiker. So spielte er mit Eric Clapton oder Carlos Santana, arbeitete aber auch immer wieder mit Steve Winwood zusammen und war natürlich bei diversen Traffic-Reunions beteiligt. Für sein letztes Album, das vor 10 Jahren bei dem deutschen Label SPV erschienen war, konnte er Musiker wie George Harrison, Steve Winwood, Paul Weller, Gary Moore und Ian Paice verpflichten.

Er war gerade mal 60 als er 2005 an Magenkrebs starb. Jetzt endlich erscheint mit Dear Mr. Fantasy - The Jim Capaldi Story eine angemessene Restrospektive seines Werks auf 4CDs, die den 40-jährigen Bogen komplett von The Hellions bis zum Traffic-Reunionkonzert anlässlich der Einführung in die Rock'n'Roll-Hall-Of-Fame im Jahr 2004 schlägt. Für Fans ist sicher die 4. CD die interessanteste, da sie vor allem unveröffentlichtes Material enthält - u.a. den Song Love’s Got a Hold of Me mit George Harrison gemeinsam eingespielt; mein Highlight auf dieser CD ist aber seine Liveversion von Love Will Keep Us Alive, ein Song der von den Eagles für deren Hell Freezes Over-Album 1994 Verwendung fand.

Donnerstag, 8. September 2011

Gerade gehört: Ry Cooder - Pull Up Some Dust And Sit Down


Ry Cooder ist schon ein Phänomen. Jahr für Jahr bringt er neue Alben heraus und findet jedes mal ein neues Thema; dieses mal ist es der Protestsong. Ok, das Thema hat er schon öfter gestreift in seinen unermüdlichen ethnologischen Bemühungen, dem Folksong einen wichtigeren Platz in der vom Pop und Rock beherrschten Musikwelt einzuräumen. Im aktuellen Fall packt er aber ganz aktuelle Themen an, verbreitet also ganz persönlichen Protest verbunden mit seiner oft so typischen Bitternis, seiner Ironie bis hin zum Sarkasmus. Ein Kulturpessimismus, der sich oft nur im Zusammenspiel mit der Musik wieder auflöst. Denn Cooder packt seinen Protest ins Gewand klassischer Protestsongs, also Folk, Blues, Mariachi - und Ry Cooder wäre nicht Ry Cooder, würde er das nicht mit einer gehörigen Portion Humor verbinden - auch wenn der im Falle Pull Up Some Dust And Sit Down recht düster daher kommt.

Das geht los mit dem Song Quicksand, den Cooder bereits im letzten Jahr aus Anlass eines neuen Migrationsgesetzes in den USA veröffentlicht hatte. Hier gibts keine "Gnade" für die Mexikaner, die ihrem zerrütteten Land entfliehen wollen. Oder in Christmas Time This Year, dem besonderen Weihnachtsgruß für den Präsidenten:
Our boys and girls will be coming home in plastic bags I fear
then we'll know it's christmas time this year
Thank you Mr. President for your kind words and deeds
There's just one thing I'd like for you to hear
Take this war and shove it up this Crawford, Texas ass
And then you know it's christmas time this year
So stellt er auch gleich klar, welchen Präsidenten er damit meint - und unterlegt das mit herrlichen Tex-Mex-Akkordeonklängen - natürlich von Flaco Jimenez gespielt. Und in John Lee Hooker For President, wo Ry Cooder den vor 10 Jahren verstorbenen Blueser regelrecht auferstehen lässt, bekommt dann auch Präsident Obama noch sein Fett weg.

Überhaupt muss man mal die großartigen Sangeskünste Ry Cooders erwähnen. Das kommt meiner Meinung nach viel zu selten vor. Auf seinen ganz frühen Alben hielt er sich damit offenbar noch etwas zurück. Doch je älter er wurde, desto bluesiger wurde seine Stimme. Nicht nur in John Lee Hooker For President klingt er beinahe schwärzer als seine Vorbilder, auch im dem spartanischen instrumentierten Baby Joined The Army, einem Song, in dem er den amerikanischen Traum auf das Erschossenwerden im Krieg reduziert: "They told me if I get killed in battle I still get paid". Und in Simple Tools zeigt Cooder mit einfachen Mitteln wie ausweglos sich das wirkliche Leben darstellen kann.

Und am Ende des Albums angekommen, wird einem klar, warum Ry Cooder an all diesen Gruseligkeiten nicht völlig verzweifelt. Weil er die Musik dazu hat, diesem Protest eine Form zu geben. Und zwar eine wunderschöne Form. Im letzten Song des Albums allerdings, No Hard Feelings, einer romantisch klingenden Countryballade, versucht er noch einen anderen Weg der Problembewältigung:
No hard feelings no offense taken
You're just a murmur in the whispering sands of time
No bad karma, no curses on ya
You'll go your way and I'll go mine
Aber ob das so klappt?

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Mittwoch, 7. September 2011

Endlich! Neues Speicherverfahren für Musikstücke entwickelt

Forscher haben das Problem gelöst, wie man die auf Festplatten unsicher abgelegten Musikstücke auf ewig sichert. Virenbefall oder versehentlichem Löschen ist nun ein Ende gesetzt! Und das Verfahren hat noch ganz andere Vorteile, die auch der Musikindustrie gefallen sollten.
Alles weitere unter http://www.kojote-magazin.de/2011/forscher...

Petition gegen Vorratsdatenspeicherung

Heute mal was ganz anderes:
Ein breites Bündnis aus Datenschützern und Bürgerrechtlern ruft dazu auf, die Petition für ein "Verbot der Vorratsdatenspeicherung" zu unterzeichnen. Bis zum 14. September 2011 müssen 50.000 Unterschriften im Internet gesammelt werden, damit der Initiator Kai-Uwe Steffens vom Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung das Anliegen persönlich im Bundestag vortragen kann.

Und da ich unterschrieben habe, bitte ich alle, die hier vorbei kommen, sich das Ganze mal anzuschauen und sich mir eventuell anzuschließen.



Zeichnemit.de zeigt den aktuellen Stand der Unterschriftensammlung an | AK Vorratsdatenspeicherung: Stoppt die Vorratsdatenspeicherung!

Rave On: Buddy Holly zum 75.

© GettyImages

Heute wäre Buddy Holly 75 Jahre alt geworden - wäre er nicht bereits 1959, im Alter von nur 22 Jahren bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen. Bis dahin hatte er aber bereits über 10 Singles, darunter That'll Be The Day, Nummer 1 in England und den USA, veröffentlicht. Und während in den Staaten sein früher Ruhm ganz langsam zu erlahmen schien, war er in England umso beliebter. So war er der erste US-amerikanische Popmusiker, der den großen Teich überquerte, um durch England zu touren. Keith Richards und die Beatles zählten zu seinen Fans und Buddy Holly wurde gleich in mehrfacher Hinsicht zum Vorbild vieler Musiker in den 60er Jahren in England.

Was Buddy Holly so wichtig machte war seine Unabhängigkeit, die er sowohl kommerziell als auch künstlerisch zu leben versuchte. Er war der erste Musiker, der seine Songs selbst schrieb und seine Platten selbst produzierte. Er befreite sich nicht nur vom Diktat der Musikverlage und Produzenten, sondern er versuchte durch seine gelegentliche Zusammenarbeit mit schwarzen Musikern und der Integration schwarzer Musikelemente (wie etwa Gospel) in seine Musik, die in den USA auch in der Musikindustrie herrschenden Rassenschranken aufzubrechen. Das machte manchen in den Staaten Angst, brachte Buddy Holly - vor allem in England - durchaus aber auch Anerkennung.

So ist es nicht nur seine Musik, die die Popmusik in den folgenden Jahrzehnten beeinflusste. Buddy Holly war der erste im Showgeschäft, der mit einer Brille auftrat (was Elton John angeblich zu seinem Brillenfetisch führte), die Hollies und die Beatles benannten sich nach Buddy Holly (& The Crickets!), ein sehr junger Bob Dylan war Holly-Fan (und sah eines seiner letzten Konzerte), und einen Bobby Vee oder auch die Everly Brothers, wären ohne Holly sicher nicht denkbar gewesen.

Buddy Hollys Todestag ging als "day, the music died" in die Musikgeschichte ein - ein Begriff, den Don McLean 1971 in seinem Song American Pie prägte, und in dem er seine Gefühle schilderte, als er von Hollys Tod erfuhr. Für Don McLean ein Tag, dessen Echo durch die gesamten 60er Jahre widerhallte und irgendwo beim Altamont Festival 1969 bitter verklang. (Eine Reflexion über American Pie stellt übrigens Roberta Flacks Killing Me Softly With His Song dar.)

Natürlich wurde auch Hollys Musik gecovert bis sich die Schallplatten bogen. Allen voran natürlich das unsägliche Peggy Sue. Das ist, wie viele andere Songs, dermaßen durch alle Industriekanäle gequetscht worden, dass man das heute nur noch schwer ertragen kann. Selbst Coverversionen leiden nicht selten unter dieser Verwertungsmaschinerie. In diesem Jahr erschien allerdings eine Compilation, Rave On Buddy Holly!, die durchaus hörenswert ist und sogar einige Überraschungen bereit hält. Z.B. Lou Reeds krachige Version von Peggy Sue oder das völlig umarrangierte That'll Be The Day von Modest Mouse. Aber auch Paul McCartney, dem im Übrigen die Rechte an Buddy Hollys Songkatalog gehören, überrascht mit seinem bluesigen It's So Easy! Großartig!
Glücklicherweise ist die Musik vor 52 Jahren dann doch nicht wirklich gestorben!

Das Tracklisting:
1. "Dearest" - The Black Keys
2. "Every Day" - Fiona Apple & Jon Brion
3. "It's So Easy" - Paul McCartney
4. "Not Fade Away - Florence + The Machine"
5. "(You're So Square) Baby, I Don't Care" - Cee Lo Green
6. "Crying, Waiting, Hoping" - Karen Elson
7. "Rave On" - Julian Casablancas
8. "I'm Gonna Love You Too" - Jenny O.
9. "Maybe Baby" - Justin Townes Earle
10. "Oh Boy" - She & Him (2:18)
11. "Changing All Those Changes" - Nick Lowe
12. "Words Of Love" - Patti Smith
13. "True Love Ways" - My Morning Jacket
14. "That'll Be The Day" - Modest Mouse
15. "Well...All Right" - Kid Rock
16. "Heartbeat" -The Detroit Cobras
17. "Peggy Sue" - Lou Reed
18. "Peggy Sue Got Married" - John Doe
19. "Raining In My Heart" - Graham Nash
Das komplette Album kann man unter http://stream.raveonbuddyholly.com vorhören.

Lou Reed: Peggy Sue | Rave on Buddy Holly bei amazon | Rave On Buddy Holly

Dienstag, 6. September 2011

Loutallica, die Geburt eines Monsters?

Foto Anton Corbijn


Rentnerbands sind in Postrockzeiten auch nicht mehr das, was sie mal waren. Und nicht nur wir, die Musikliebhaber, müssen mit dem Erbe des Rock'n'Roll versuchen, klar zu kommen - das müssen auch die Musikanten. Und die können gar nicht einfach so in Rente gehen, sondern müssen sich immer wieder aufs Neue beweisen, besonders dann, wenn der Musiker sich in erster Linie als "Künstler" erlebt.

So jemand ist Lou Reed seit einigen Jahren. Einiges Unsägliches hat er unter die Fans gestreut und damit manch tapferen Weggefährten des Gruseln gelehrt. Düsteres unausgegorenes wie The Raven zum Beispiel oder das zwielichtige Hudson River Wind Meditations sind bitteres Zeugnis dafür.

Natürlich ist es schön, wenn Musikanten tun können, was immer sie wollen, und niemand sie antreibt, außer der Ehrgeiz vielleicht. Aber man sollte dabei seine Lockerheit niemals vergessen. Lou Reed neigt dazu, alles sehr Ernst zu nehmen. Ich habe mit ihm abgeschlossen, als er uns Fans in einem Konzert vor 20 Jahren darauf hinwies, doch bitte etwas leiser zu klatschen und erst dann, wenn die Songs wirklich vorüber sind etc etc. Schlecht gelaunt war er auch auf früheren Konzerten immer schon gewesen aber diese Dreistigkeit war der Höhepunkt an Ignoranz und Selbstüberschätzung. Und das wars für Lou Reed und mich.

Nun kommt also das nächste "künstlerische Projekt" und das könnte einiges versprechen, was aber alleine der Tatsache geschuldet ist, dass Lou Reed sich hierfür Metallica ausgesucht hat! Diese Konstellation birgt Potential - das Problem dabei ist, dass sich die beiden an Frank Wedekinds Lulu, bzw. Die Büchse der Pandora versuchen wollen - und das klingt dann schon wieder nach einer unausgegorenen Monstergeburt. Wir müssen wohl abwarten; das Album ist jedenfalls soweit fertig und erscheint Ende Oktober. Ein Journalist, der schon mal reinhören durfte, bezeichnete es als eine Mischung aus Lou Reeds Berlin und Metallicas Master Of Puppets - die Geburt eines Monsters? In jedem Fall die Geburt von Loutallica.

Lulu bei amazon | Die offizielle Webseite