Dienstag, 31. Mai 2011

News: Feelies mit neuem Album

Feelies - Here Before

Was für eine Nachricht! Mitte Juni erscheint ein neues Album der Feelies. 20 Jahre nach dem letzten Album, dem Mini-Meisterwerk Time For A Witness.

Und da ich gerade nicht so viel Zeit habe für viele Worte, schnell einen Song aus eben diesem Album zum Download: Find A Way.

Mehr dazu in Kürze!

Sonntag, 29. Mai 2011

Flop: Lamb - 5


Still und heimlich haben Lamb vor 4 Wochen ihr fünftes Album veröffentlicht. So unbemerkt eventuell deswegen, weil es zunächst nur als Download zu haben ist und erst am 1. Juli auf CD erscheinen wird. Aber ein wenig mehr Spektakel hätte ich in Verbindung mit einem neuen Alben des Duos aus Manchester schon erwartet. Immerhin haben sie mit zumindest einem Song einen Meilenstein am Wegesrand der Popmusikgeschichte hinterlassen. Gorecki (und auch das dazugehörige Debutalbum Lamb) erschien 1996 und setzte Maßstäbe nicht nur weil es auf neue Weise Popmusik und Drum n' Bass zusammenbrachte. Drum n' Bass wurde sozusagen hoffähig. Darüber konnte man denken wie man wollte. Dem Rezept von Lamb konnte man sich nur schwer entziehen.
Seitdem jedoch laufen die beiden Musiker diesem Erfolg vergeblich hinterher. Von den folgenden drei Album konnte man dann den Eindruck gewinnen, dass sie diesen Debuterfolg unbedingt wiederholen wollten. Das klang leider oft bemüht, mit der Brechstange. Und dieses "Bemühen" ist dann auch das einzige, was nach dem dritten Hören des neuen Albums, des Reuniuon-Albums 5, hängen bleibt. Das tut teilweise echt weh. Gleich mehrfach hat man den Eindruck, jetzt heben sie gleich ab, um ein neues Gorecki oder Cotton Wool zu starten - aber nicht mal das schaffen sie und stürzen jedesmal erbärmlich ab. Da helfen auch die dezenten Streicher, das Piano und die ausgeleierten Breakbeats nicht weiter. Außerdem: seit den ja eher folkig daherkommenden Soloalben von Lou Rhodes finde ich die Art wie sie ihre Stimme bei Lamb einsetzt, oft eher aufdringlich.

Samstag, 28. Mai 2011

Gil Scott-Heron gestorben

Photo by Mischa Richter

Gestern verstarb der Singer-Songwriter, Sänger und Poet Gil Scott-Heron. Er wurde 62 Jahre alt.

Gil Scott-Heron bewegte sich mit seiner Musik immer irgendwo zwischen Jazz, Soul, R&B und Reggae. Und er war ein politischer Mensch. Das machte ihn zum Einfluss vieler schwarzer Musiker, besonders im R&B oder Hip-Hop.

Scott-Heron veröffentlichte in den 70er- und frühen 80er-Jahren eine ganze Reihe von Alben, einige großartige aber auch einige weniger wegweisende. Sein größter Hit und bekanntester Song war zweifelsohne The Revolution Will Not Be Televised. Ein Titel, der über die Jahre als Redewendung Einzug in den kulturellen Sprachgebrauch einging. Später kämpfte Scott-Heron mit Drogenproblemen und 2001 musste er deswegen sogar für einige Zeit ins Gefängnis. Jahrelang war musikalisch nichts von ihm zu hören.

Donnerstag, 26. Mai 2011

News: Facebook plant Online-Musikdienst

Laut Forbes plant Facebook zur Freude von iTunes & Co einen Online-Musikdienst. Dazu will sich das "soziale Netzwerk" der Dienste der Streamingplattform Spotify bedienen. Angeblich ist zwischen den beiden Firmen soweit alles klar. Soweit, dass das Projekt noch im Juni starten kann.
Das macht Facebook natürlich nicht, um seinen Nutzern zu gefallen, sondern alleine um sie noch länger auf seinen Seiten zu halten, um noch mehr Geld durch Werbung zu machen.

Mittwoch, 25. Mai 2011

Gerade gehört: The Living Sisters - Love to Live

The Living Sisters - Love To Live

Schon vor einem Jahr ist das Album der Living Sisters erschienen. Ein Debutalbum dreier Frauen, Inara George (The Bird and the Bee), Becky Stark (Lavender Diamond) und Eleni Mandell, die bereits seit Jahren äußerst produktiv im Musikgeschäft unterwegs sind, sich nun aber als The Living Sisters zusammen gefunden haben. Ein absoluter Glücksfall, denn ihre Stimmen passen so wunderbar zusammen, dass es mich immer wieder fasziniert, sie zu hören. Und als ich gestern auf YouTube unterwegs war, um nach den dreien zu suchen, da entdeckte ich einen Clip, in dem sie den David Bowie Song Starman zum besten geben - irgendwo live aufgeführt. Etwas schräg aber zauberhaft.
Auch als Import-Vinyl erhältlich!



The Mountain Has Skies | The Living Sisters bei Vanguard Records | Kaufen (amazon)

Dienstag, 24. Mai 2011

Preview: Death Cab For Cutie - Codes And Keys

Ja, Death Cab For Cutie gibt es immer noch. Wer hätte das gedacht. Dabei war das vor fünf, sechs, sieben Jahren mal eine meiner Favoriten. Wunderschöne Alben haben sie gemacht. Der Höhepunkt war Plans; 200wann?
Völlig unbemerkt von mir hat es diese Band offenbar auch die letzten Jahre über noch gegeben, denn demnächst erscheint ein neues Album, das man sich in seiner ganzen Länge im Internet über die Webseite von NPR.org vorab anhören kann. Und beim Anhören bekomme ich dann schnell wieder eine Ahnung davon, warum ich die Band einst so mochte.

Zwei neue Songs von Arcade Fire

Noch diesen Sommer soll das Erfolgsalbum The Suburbs von Arcade Fire als Deluxe-Ausgabe mit DVD neu veröffentlicht werden. Neben dem von von Spike Jonze inszenierten Filmchen "Scenes From The Suburbs" enthält das Album auch zwei neue Songs, die, kaum gespielt im BBC-Programm, sofort auf listenbeforeyoubuy.net anzuhören sind. Einer davon ist in Zusammenarbeit mit David Byrne entstanden.
[Listen] – Two New Songs By Arcade Fire – “Speaking In Tongues” & “Culture War”

Vorbstellen (amazon)

Montag, 23. Mai 2011

Konzertkritik: Gang Gang Dance in Berlin; Kiffen mit Bob & den Beatles

Die taz hat in ihrer heutigen Ausgabe eine Kritik des einzigen Deutschlandkonzerts der New Yorker Band Gang Gang Dance.
Positive Energie für die Hipster
Ebenfalls auf den Seiten der taz habe ich folgendes Video gefunden: Bob Dylan trifft die Beatles 1964 in New York. Mehr dazu hier: Kiffen mit Bob & den Beatles

Sonntag, 22. Mai 2011

Gerade gehört: Tied + Tickled Trio + Billy Hart - La Place Demon


Schon seit Anfang April auf meiner Festplatte bin ich erst jetzt dazu gekommen mir das neue Werk des Tied + Tickled Trios anzuhören. Zur Verstärkung haben sich die Brüder Markus und Micha Acher dieses mal u.a. den fantastischen Saxophonisten Johannes Enders, den Klarinettisten Ulrich Wangenheim, sowie als Special Guest den Schlagzeuger Billy Hart ins Studio geholt; und präsentieren auf diese Weise eine äußerst gelungene Mischung aus Hard Bob, Cool-Jazz bis hin zu wüsten Free-Jazz-Passagen. Aber alles wohldosiert und extrem unterhaltsam.
Auch als Vinyl erhältlich!




Tour Daten:
30.05 München — Volkstheater
31.05 Mannheim — Alte Feuerwache
01.06 Leipzig — Centraltheater
02.06 Berlin — HAU 1

The Three Doors, Part 3 | Tied + Tickled Trio bei Morr | Kaufen (amazon)

Für nur eine Woche: Domino Radio geht auf Sendung

Das britische Label Domino Records wird vom 6. - 12. Juni ein Independent Radioprogramm, ganz im Geiste von Stationen wie Radio Caroline, der John Peel Show oder Rinse FM, starten. Interessant ist daran vor allem, das jeder mitmachen und Playlists einreichen oder sich Songs wünschen kann. Hier gibts alle Infos dazu.

Und hier noch ein schönes Video von Clinic: "I'm Aware":

Samstag, 21. Mai 2011

Platten vor Gericht!

Heute will ich mangels eines erwähnenswerten neuen Albums einmal einen Blog vorstellen. Platten vor Gericht heißt er. Dort werden, offenbar schon seit beinahe 10 Jahren, neue Alben besprochen und bewertet und zum Jahresende wird abgerechnet. So gibt es seit 2002 schöne Jahresendcharts. So etwas liebe ich. Und deswegen habe ich dort auch schon schön mitgevotet. Und wer Lust hat: nix wie hin!

Freitag, 20. Mai 2011

Handsome Furs - Repatriated

Ja, man mag es kaum glauben, aber das ist tatsächlich das Cover des neuen Handsome Furs-Albums Sound Kapital, das Ende Juni via Sub Pop erscheinen wird. Und nein (um Fragen und Kommentaren gleich vorzubeugen), es handelt sich dabei angeblich nicht um Keyboarderin Alexei Perry. Der Song heißt Repatriated. Und dieses Wochenende ist die Band in Europa. Für drei Gigs:

Meat Puppets - Orange

Die Meat Puppets liebe ich seit deren ersten Alben, damals noch bei SST erschienen. Immer wieder schaffen sie großartige, beinahe hypnotische Songs. Was auf ihrem neuen Werk Lollipop zwar auch der Fall ist - aber was mich nervt ist dieser Foo-Fighter-mäßige Schlagzeugsound. Deswegen nur ein Video:

musste ich aus technischen Gründen entfernen. Sorry!

Donnerstag, 19. Mai 2011

Gerade gehört: Gang Gang Dance - Eye Contact


Das neue heiße Ding heißt Gang Gang Dance? Der Name erweckte bei mir schon immer etwas Abstoßendes, weswegen ich mir auch deren neues Album Eye Contact gar nicht angehört hätte, wären da nicht diese euphorischen Stimmen der britischen Musikmedien. Die schreiben u.a:

"A freak-out of experimentation." - Q
"Deliriously enjoyable" - Uncut ****
"A bright and endless summer of sound" - The Wire
"Pure exhilaration" - Word
"A masterclass in mind-expanding, boundary-melting art-rock" - The Independent
“One of the most captivating, exciting and original albums of the year” - BBC
“Eye Contact is, in every way, beautifully synthesized” - MOJO ****
"Gang Gang Dance's finest, weirdest, and most uplifting statement yet." - Pitchfork, Best New Music

Kann man sich solcher Jubeleien tatsächlich entziehen? Natürlich nicht! Ich habe also reingehört und bin nun am Überlegen, ob das Album mein bisheriges Album des Jahres (Gang Of Four) ablösen wird oder nicht! Zumal der Sommer vor der Tür steht und man ein Sommeralbum braucht (und Gang Of Four sind ganz klar eher kein Sommeralbum). Und während ich noch so nachdenke habe ich auf der 4AD Webseite eine 45-minütige Session der Band gefunden, die man sich unbedingt anschauen muss. Eine ganz klare Entscheidungshilfe!

Das geniale an dem Album ist das Mäandern zwischen den Sounds, weniger den Stilen. Hier ist alles vertreten, was ein Tanzalbum ausmachen muss, das nicht ausschließlich am Computer entstanden ist. Beinahe wie die Acts der ganz späten 70er Jahre, die stets (nicht immer) darauf achteten, dass das Albummaterial auch live dargeboten werden konnte (musste). Da kann man heutzutage natürlich viel mehr aus den Vollen schöpfen. Und Gang Gang Dance sparen nicht mit Referenzen. Und die scheinen auch genau in jener Zeit, so um 1980, zu liegen, als Tanzmusik (Disco) noch eine Unterkategorie der Rockmusik war. Und nicht nur beim Hören der Single Mindkilla stellen sich bei mir sofort Assoziationen zu den Associates oder Arthur Russell ein, Musikanten deren Werk man sowieso gar nicht oft genug würdigen kann. Warum nicht mit einem Album in deren Sinne?

Tour Daten:
19.05 Melkweg (Old Room), Amsterdam
21.05 HAU, Berlin
23.05 Vega, Kopenhagen
25.05 Stall 6, Zürich
26.05 Circolo Magnolia, Mailand

Mindkilla | Kaufen (amazon) | 4AD Session 008

Mittwoch, 18. Mai 2011

Ausgegraben: Bee Gees - Two Years Lost

Bee Gees - Two Years Lost

Dass die Bee Gees vor ihrem Erfolg mit dem Soundtrack zu Saturday Night Fever bereits seit 15 Jahren Schallplatten veröffentlichten und rund um die Welt #1-Hits hatten, wissen heute die wenigsten. Selbst 1978, als der Film in die Kinos kam, war das den wenigsten Fans bewusst. Bee Gees, das war Disco, davor gabs nichts und danach auch nicht. Dabei haben die Brüder Gibb gerade mal eine handvoll Songs geschrieben, die man als Disco bezeichnen könnte. Aber diese paar Songs haben ihre Karriere und ihr Image bis heute geprägt.

Tatsächlich umfasst der Songkatalog der Gibb Brüder heute geschätzte 1000 Songs, wovon geschätzte zweidrittel auch veröffentlicht wurden. Um 1970/71 herum, als die Band nach einer kurzen Trennung wieder zusammenfand, entstanden in der Folge eines ungeheuren Kreativitätsschubs unzählige Songs, die zumeist auch eingespielt wurden (Studiokosten waren damals noch kein so großer Posten in den Abrechnungen). Der überwiegende Teil davon blieb jedoch unveröffentlicht. Daran änderten auch einige Wiederveröffentlichungen der letzten Jahre nichts.

Two Years Lost enthält nun eine Zusammenstellung der besten/interessantesten Songs aus dieser Phase der Band. Und obwohl es sich bei diesem Album um eine inoffizielle Veröffentlichung handelt, lässt die Klangqualität keine Wünsche offen. Also ein Fest für Fans!
Das Album eröffnet mit der Version von How Can You Mend A Broken Heart, die 2001 versehentlich auf der Kopplung The Record erschienen war, und später gegen die originale Version ausgetauscht wurde. Es folgen Outtakes aus den Sessions zu den Alben Trafalgar und 2 Years On, sowie einige Songs, die kurz vor der endgültigen Trennung der Band Ende 1969 entstanden sind. Zudem gibt es zwei Solokompositionen von Robin Gibb, wovon One Million Years, ursprünglich 1969 als Single erschienen, hier in einem ganz neuen Stereomix enthalten ist.

Das interessante an dieser Zusammenstellung ist, das man hier den musikalischen Umbruch, das Ende der Popmusik der 60er Jahre hinein in eine eher Singer/Songwriter-orientierte Kompositionstechnik der frühen 70er, prima nachvollziehen kann. Nicht umsonst haben es damals so wenige Bands geschafft, ihren Erfolg ins neue Jahrzehnt hinüber zu retten. Auch die Bee Gees wären beinahe gescheitert und brauchten noch bis 1975, bis Jive Talkin', bis sie wieder zurück in den Charts waren.

Irresponsible, Unreliable, Indispensible Blues | Engines, Aeroplanes
Gibb Songs | Spicks & Specks | Bee Gees (bei amazon)

Dienstag, 17. Mai 2011

Kakkmaddafakka aus Norwegen

Kakkmaddafakka sind aus Norwegen. Viel mehr habe ich über die Band nicht herausbekommen. Warum? Weil ich immer bei diesen Videos hängen geblieben bin, die gerne aus alten VHS-Filmen aus Papas Videoschrank zusammen geschnipselt sind. Offenbar hat dabei jemand auch die Cassetten gefunden, die ganz hinten versteckt waren:

Preview: Planningtorock - W

Das neue Planningtorock-Album W erscheint am 24. Mai, kann aber hier bereits als Preview angehört werden. Mein erster Eindruck: etwas verstörend. Aber hört selbst:

Gerade gehört: Kate Bush - Director's Cut

Kate Bush - Director's Cut

Während ich das schreibe höre ich die neue CD von Kate Bush bereits zum vierten Mal und es stellt sich kein Verschleiß ein. Im Gegenteil: einige Songs wachsen mit der Zeit. Und die Songs haben ja tatsächlich schon reichlich Zeit auf dem Buckel, denn sie stammen allesamt aus den beiden Alben The Red Shoes (vom November 1993) und The Sensual World (Okt. 1989). Mit beiden Alben bin ich nie sonderlich warm geworden. Besonders The Red Shoes fand ich stets ideenlos in jeder Hinsicht und empfand das anschließende Ausbleiben einens Nachfolgealbums auch immer als sehr konsequent.

Nach dem überwältigenden Erfolg von Hounds Of Love waren die Ansprüche an die Nachfolgealben natürlich groß. Kate Bush konnte sie nicht erfüllen. Ich halte sie jedoch für charakterstark genug, um Erwartungen von außen gar nicht zuzulassen. Nicht umsonst sagt man, man solle auf dem Höhepunkt seines Schaffens aufhören. In unserer Zeit werden diese Höhepunkte allerdings an den Kontoständen der Beteiligten und nicht mit kreativen Maßstäben gemessen. Dass Kate Bush nach wie vor großartige Songs schreiben konnte, zeigt, dass es nicht an ihr lag, dass diese Alben so flau aussfielen.

Das muss Kate Bush gewurmt haben. Ein Jammer, wenn gute Songs auf unterbewerteten Alben verschwinden. Also hat sie sich hingesetzt und einen Director's Cut angefertigt, dabei einige Songs neu eingespielt, andere neu abgemischt oder editiert und die eine oder andere Textzeile angepasst. Und das Gute: es passt, es klingt wie ein neues Album. Ja, selbst einige Songs klingen wie neue, aktuelle Kompositionen. Kate Bush hat eine neue Sprache gefunden, um diese Songs nach 20 Jahren wiederzubeleben. Und das ist gut!

Den eingefleischten Fans (die sich ja auch schon mal als die undankbarsten erweisen können) streiten nun natürlich darüber. Sie kennen die Songs zur Genüge und wünschen sich neue. Ich rate ihnen jedoch, sich dieses Album in Ruhe anzuhören. Sie werden eine Menge Neues entdecken. Und von schlechtem Sound, Hauptstreitpunkt unter den "Experten" mit ihren vom Digitalen verkorksten Ohren, kann ich nichts hören. Kate Bush bevorzugt nun einmal einen warmen, analogen Sound und das hat sie schon immer getan und das klang auf Vinyl auch immer gut. Lediglich die CD-Versionen ihrer Alben hatten mitunter einen etwas muffeligeren Sound. Auch ihr Comeback-Album Aerial von 2005 klang nicht anders. Damals gab es kaum Kritik.

Noch schlimmer die Fans, die ihre Stimme als "stellenweise brüchig" beschreiben. Leute, diese Frau ist kein junges Mädchen mehr! Ich empfinde Kate Bushs Stimme als reifer aber 100% wiedererkennbar und nie brüchig. Die Kiekser von ganz früher fehlen. Ansonsten hat sie nichts eingebüßt.

Das Album gibt es auch in einer Ausgabe mit 3 CDs. Neben dem originalen Album enthält das Set auch die beiden Alben The Red Shoes und The Sensual World, eines davon allerdings in nahezu unveränderter, das andere in remasterter Version. Das Set kostet zwar keine 10 EURO mehr als die Einzel-CD, ist trotzdem etwas fragwürdig. Möglicherweise waren diese beiden Alben aber zuletzt gar nicht mehr erhältlich und Kate Bush wollte sie so wieder zugänglich machen. Wer weiß. Ist aber im Endeffekt egal.

Bleibt zu erwähnen, dass es dieses Album ab Freitag (20.5.) auch als Doppel-Vinyl gibt, und dass es das erste auf ihrem eigenen Label Fish People ist. Entsprechend wurde auch ihre Webseite umgestaltet. Dort kann man sich auch das Video mit Robbie Coltrane anschauen.

And So Is Love | Fish People | Kaufen (amazon) | Interview im Zeit Magazin vom 15. Mai

Montag, 16. Mai 2011

Ausgegraben: The Complete Arista Recordings of Anthony Braxton

The Complete Arista Recordings of Anthony Braxton

Am Wochenende ist mir diese 8-CD-Box in die Hände gefallen, die bereits 2008 in limitierter Auflage von 5000 Stück erschien, in Deutschland aber nur schwer erhältlich ist. Die Box enthält u.a. auch das Album Five Pieces, das mich erstmals mit der Musik Anthony Braxtons in Berührung brachte. Mich faszinierte damals sofort die großartige Mischung aus Bopelementen und ganz neuen Tönen, weit abseits der 1975 doch weit verbreiteten Fusionseskapaden. Five Pieces hatte weit mehr. Und es fesselte mich, weil vieles darauf auch einen sehr souligen Charakter hatte. Ähnlich einem Pharoah Sanders etwa. Das war mein Einstieg in diese Musik.

Doch Anthony Braxton ist weit mehr als ein Jazzmusiker (er empfand sich nie als solcher). Er nennt sich lieber Komponist, sieht sich selbst irgendwo zwischen John Coltrane und Karlheinz Stockhausen oder John Cage. Er studierte Philosophie, war Hochschullehrer und hat seit 1990 eine Professur für Musik an der Wesleyan University. 1985 legte er sein dreibändiges musikphilosophisches und -theoretisches Werk Tri-Axium-Writings vor. Und als Musiker spielt er alle Arten von Flöten, Saxophone, Klarinetten und auch Klavier. Im Übrigen war und ist er der wichtigste Einfluss auf den von mir hier kürzlich erwähnten John Zorn.

Als Clive Davis 1974 CBS verließ und sein Arista Label gründete, war Braxton sein Wunschkandidat für die Abteilung Jazz. Und Braxton sagte zu, weil Davis ihm alle Freiheiten gewährte. So enstanden in sechs Jahren neun Projekte, die allesamt kaum unterschiedlicher hätten ausfallen können. Als Braxtons Vertrag 1980 schließlich auslief, war Arista gerade knapp dem bankrott entgangen und von der Ariola aufgekauft worden. Von da an konzentrierte man sich mit Musikanten wie Dionne Warwick oder Whitney Houston vorrangig ums Geld machen und die Bänder mit der Musik Anthony Braxtons (und sicher nicht nur diese) verschwanden irgendwo auf Nimmerwiedersehen in dunklen Löchern.

Und so geschah es, dass diese Phase Braxtons (und des Labels Arista) beinahe 30 Jahre lang nicht mehr erhältlich war. Ein Jammer! Doch dank Mosaic Records konnte diese Lücke 2008 endlich wieder geschlossen werden. Benutzt wurden für die Wiederveröffentlichung offenbar nicht die Masterbänder. Dass man bei der Überspielung zumindest teilweise auf Vinylschallplatten zurückgreifen musste, ist dem Material auf der Box aber nur an manchen Stellen anzuhören und schmälert den Hörgenuss in keiner Weise. Ich bin fast geneigt zu sagen: im Gegenteil! Dass die Box hier in Europa nicht erhältlich ist und nur teuer importiert, bzw. bestellt werden kann, ist jedoch sehr traurig, denn Braxton hat gerade hierzulande große Erfolge und Anerkennung gefunden.





Links:
Anthony Braxtons Webpräsenz
Mosaic Records
Ausführliche Anthony Braxton Discografie
Anthony Braxton auf YouTube
Anthony Braxton auf amazon

Sonntag, 15. Mai 2011

Gerade gehört: Bohren und der Club of Gore - Beileid

Bohren und der Club of Gore - Beileid

Das lustigste an Bohren und der Club of Gore ist ja, dass viele Menschen nicht wissen, wo sie diese Musik einordnen können. Zwischen Doom (auf Wikipedia wird das Drone-Doom genannt) bis Jazz ist da alles vertreten. Für mich ist das einfach nur langsame, um nicht zu sagen, sehr, sehr langsame Musik, eingespielt in Quartettbesetzung mit Bass, Schlagzeug, Saxophone und Tasteninstrumenten. Die Langsamkeit der Darbietung ermöglicht es die einzelnen Töne so lange zu dehnen, bis sie praktisch ein Eigenleben entwickeln. Dann ist man ganz in der Nähe von Ambient-Musik. Ein in der Musik (beinahe) einzigartiges Projekt, das immer wieder für neue Überraschungen sorgt. Auf diesem Minialbum mit knapp 40 Minuten Spielzeit z.B. durch eine Coverversion eines Doro Pesch-Titels, für den die Band sich keinen geringeren als Mike Patton als Sänger ins Studio holte.




Tour Daten:
02.07.2011 Duisburg (DE), Traumzeit Festival
06.08.2011 Kattowice (PL), Off Festival
30.09.2011 Essen (DE), Denovali Swingfest

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Samstag, 14. Mai 2011

Radical Jewish Culture: eine Ausstellung in Berlin

2562 - Fever
Radical Jewish Culture

Zur Zeit findet im Jüdischen Museum in Berlin eine Ausstellung über die sogenannte Radical Jewish Culture statt, eine Bewegung verschiedener New Yorker Musiker jüdischer Abstammung, die sich Ende der 80er-Jahre in Downtown Manhattan formierte und ihre Wurzeln im Knitting Factory hatte, dem legendären Club in der Houston Street in Manhattan, spezialisiert auf experimentelle Musik, Jazz und Avantgarde.
Es brauchte allerdings ein Festival in München, bei dem von John Zorn kuratiert, Musiker wie Marc Ribot, David Krakauer aber auch Lou Reed auftraten (Zorn selbst führte seinen Zyklus Kristallnacht hier zum ersten Mal auf) und dabei erstmals eine Art jüdisches Gemeinschaftgefühl aufkam. Dies manifestierte sich in einer Schrift, in der John Zorn und Marc Ribot erstmals über eine Radical Jewish Culture nachdachten.

Wichtig dabei ist, das es sich hier um keinen religiösen oder stilistischen Rahmen handelt, sondern dass es alleine um die Herkunft der Musiker geht. Musikalisch ist dagegen alles erlaubt. Ganz im Sinne von John Zorn selbst, der sich mit allen nur denkbaren Musikrichtungen auseinandergesetz hat. Von Jazz, über Metal und Hardcore bis hin zu Neuer Musik und Klassik - eindrucksvoll unter Beweis gestellt mit seinen Projekten Naked City, Painkiller oder Masada.

1995 gründete Zorn das Label Tzadik und erklärte diese Herangehensweise an Musik zur Labelpolitik. Seitdem sind dort erfolgreich weit über 100 CDs erschienen.

Dieser Geschichte widmet sich nun diese Ausstellung. Sie präsentiert neben Exponaten, wie man sie erwarten kann (z.B. Schallplatten- oder CD-Cover) auch Schriften und viel Historisches über das Judentum in New York. Auf den Wänden finden sich zudem großflächige Texte, in denen die wichtigsten Musiker der Szene portraitiert werden und an unzähligen Monitoren kann man sich per Kopfhörer in Interviews einklinken. Einige Ausschnitte daraus konnte man in letzter Zeit bereits im TV begutachten, doch hier kann man sich nun in die verschiedenen Themen so richtig vertiefen. John Zorn, Marc Ribot, Elliott Sharp, Frank London, David Krakauer, Shelley Hirsch (und noch wer) erweisen sich als kompetente Gesprächspartner.

Das Herz der Ausstellung stellen aber vier Vorführräume dar, in denen in Dauerschleife Filme, wie z.B. ein Masada-Konzert aus dem Jahr 1994, laufen. Auch John Zorns Aufführung von Kristallnacht 1992 in München ist zu sehen, sowie eine ganze Reihe anderer musikalischer Beispiele der Szene.

Ich bin an einem ruhigen Donnerstagvormittag dort gewesen und habe ca 2 Stunden gebraucht. Dann war ich durch. Dabei habe ich mir aber nicht alle Filme in voller Länge angeschaut. Man könnte sich also bestimmt auch 3 Stunden dort aufhalten.
Der Eintritt beträgt 4 EUR. Das begleitende JMB-Journal mit viel Hintergrundmaterial kostet 2,50 EUR.

Doch was wäre eine Ausstellung über Musik ohne ein musikalisches Begleitprogramm? Genau! Deswegen gibt es auch einiges an Musik drumherum. Z.B. ein bestimmt sehr interessanter Auftritt des Klezmer-Hip-Hoppers Socalled und eine Konzert mit Uri Caine, Tim Sparks und Greg Cohen.

Radical Jewish Culture (JMB) | Das JMB-Journal online lesen | Tzadik | Tagesschau Beitrag zur Ausstellung

Arctic Monkeys - Don't Sit Down 'Cause I've Moved Your Chair


Das neue Album der Arctic Monkeys, das in Kürze erscheinen soll, wirft seine Schatten in Form eines Songs mit dem etwas sperrigen Titel Don't Sit Down 'Cause I've Moved Your Chair voraus. Klingt für mich nach einem neuen Song der Queens Of The Stone Age.
Aufgepasst:

Freitag, 13. Mai 2011

Gerade gehört: Autechre - EPs 1991-2002

Autechre - EPs 1991-2002
Autechre - EPs 1991-2002

OK, ich habe die Box nicht ganz gehört, nur so reingehört, vor allem in die erste EP Cavity Job, die nun zum ersten Mal auf CD erschienen ist. Viele, zugegeben: die meisten Titel, die in der Box enthalten sind, kann ich heute nur noch schwer ertragen. Vor 10, 12 Jahren, als ich Autechre für mich entdeckte, war ich z.T. tief beeindruckt von derem messerscharfen Sound, der oft, und erst recht in Verbindung mit den Videos, ganz neue Gefilde der Technomusik auslotete. Das war aufregend - heute aber macht mich das leider eher kirre.



Download | Kaufen (digital) | Kaufen (amazon)

Gerade gehört: Bootsy Collins - Tha Funk Capitol Of The World

Bootsy Collins - Tha Funk Capitol Of The World
Bootsy Collins - Tha Funk Capitol Of The World

Zunächst wollte ich mir dieses neue Album des Veteranen des Funk, Bootsy Collins, einst Bassist in der Band von James Brown und Mitglied in Bands wie Parliament und Funkadelic, gar nicht anhören. Ich befürchtete ein nichtsagendes Alterswerk. Dann las ich heute das Interview mit ihm in der taz zu seinem 60. Geburtstag. Das war sehr amüsant und ich entschloss mich doch mal reinzuhören, in Tha Funk Capitol Of The World - und nun bin ich positiv überrascht. Ein prima Funkalbum, mit allem was eine gute Bootsy-Collins-Scheibe ausmacht und auch noch ein wenig mehr. So überrascht er auf dem Song Siento Bombo sogar mit Latintönen. Darüberhinaus gibt es, eigentlich nichts Ungewöhnliches, ohne Ende Gäste, von Snoop Doggy Dog über Buckethead bis zu Samuel L. Jackson und (Grüße ins Jenseits!) Jimi Hendrix. Ein großer Spaß!
Auch als Vinyl erhältlich.

Außerdem kommt Bootsy Collins im Juli für zwei Konzerte nach Europa. Dabei tritt er in Rotterdam auf dem North Sea Jazz Festival und in Montreux auf dem dortigen Jazzfestival auf.

Anhören | Download: Siento Bombo | Interview (taz.de) | Kaufen (amazon)

Mittwoch, 11. Mai 2011

Flop: Dave Depper – The Ram Project

Der aus Portland stammende Musiker Dave Depper war bisher immer nur als Musiker lokaler Bands und als Tourmusiker der Decemberists aufgefallen. Irgendwann in den Pausen zwischen Auftritten und Aufnahmen, begann Depper am Computer Paul McCartneys zweites Album Ram zu kopieren, also nachzuspielen, Ton für Ton, Zeile für Zeile. Und das gelingt ihm beinahe perfekt, um nicht zu sagen: zu perfekt. Denn was man hier zu Hören bekommt sind leider keine Neuinterpretationen, sondern Neuaufnahmen wie sie von einer ziemlich guten Coverband sicher nicht anders geklungen hätten. Lediglich bei Monkberry Moon Delight fallen die stimmlichen Unterschiede zu Paul McCartney auf. Ansonsten schafft es Depper wie der Ex-Beatle zu klingen.
Selbst wenn man Dave Depper attestiert das richtige McCartney-Album für sein Vorhaben ausgewählt und  dabei prima Arbeit abgeliefert zu haben, ist das Projekt letzendlich absolut überflüssig, denn es ist nicht mal witzig (so witzig die Idee auch sein mag, keine Frage). Ich lege mir dann lieber das Original auf. Und Dave Depper hätte das auch tun sollen.

EMI remastert Pink Floyd Katalog zum dritten Mal

Pink-Floyd-Fans können einem im Herbst richtig leid tun. Zum dritten (oder gar vierten) Mal wird der komplette Katalog der britischen Band neu aufgelegt. Alle Alben von The Piper At The Gates Of Dawn bis The Division Bell werden neu gemastert und neu verpackt - und einige Alben gleich mehrere Male. Denn neben den Einzel-CDs (Discovery Version benannt), werden Dark Side Of The Moon und Wish You Were Here darüberhinaus noch als Doppel-CDs (Experience Version) und zusätzlich als sogenannte Immersion Box Sets erscheinen.
Diese Sets bestehen aus 6 Discs, drei Audio-CDs, die mit reichlich unveröffentlichtem Material punkten, sowie drei DVDs, bzw Blu-Ray Discs, die neben Filmmaterial auch nochmal das gesamte Audiomaterial beinhalten. Das ist beinhart!

Natürlich gibts auch noch eine Box mit allen 14 Alben und eine neue Compilation mit dem Titel A Foot In The Door. Wollte man als Fan das alles erstehen, dann müsste man hierzulande übern Daumen gepeilt etwa 600 EUR hinlegen. Besonders teuer erscheinen mir dabei die Einel-CDs, die hier ca 20 EUR kosten sollen, während sie in England für unter 10 Pfund zu haben sein werden.
Die Immersion Box Sets sollen ca 140 EUR kosten und das 14-Disc-Set so etwa 225 EUR. Zumindest sind das die empfohlenen Industriepreise.

Das Geld bereithalten muss man dann ab 26. September. Dann wird der erste Schwung erscheinen und im November gehts in die zweite Runde.

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Gerade gehört: Daedelus - Bespoke

Daedelus - Bespoke
Daedelus - Bespoke

Seit seinem Debüt 2002 habe ich von dem Multiinstrumentalisten Alfred Darlington alias Daedelus ehrlich gesagt nichts mehr gehört. Muss, komischerweise, total an mir vorbei gegangen sein. Dabei veröffentlichte er auf unzähligen Labels wie etwa Warp, Epitaph, Def Jux, Stones Throw oder Magical Properties unzählige Projekte. Nun hab ich ihn aber aus gutem Grund wieder wahrgenommen: mit seinem neuen Album Bespoke (veröffentlicht auf Ninja Tune) hat er nämlich mit Sounds zwischen Electronikpop, natürlich Dubstep und etwas Latinofeeling ein leicht psychedlisches und stets abwechslungreiches Popalbum geschaffen. Dabei helfen Gäste wie Bilal, Busdriver, Inara George, Milosh und Om'Mas Keith. Sollte man sich mal anhören!
Auch als Vinyl erhältlich.

Anhören | Download (Ninja Tune) | Kaufen (amazon)

Dienstag, 10. Mai 2011

Gerade gehört: Alva Noto & Ryuichi Sakamoto - summvs

Alva Noto & Ryuichi Sakamoto - summvs
Alva Noto & Ryuichi Sakamoto - summvs

Beim Stöbern bin ich heute auf das neue Album von Alva Noto & Ryuichi Sakamoto, summvs benannt, gestoßen. Mir war gar nicht klar, dass das schon die fünfte Zusammenarbeit der beiden Klangkünstler ist. Netterweise kann man sich das Werk, das heute bei Raster-Noton digital erschienen ist, vor dem Kauf komplett anhören. Ich finde es lohnt sich, besonders wenn man, so wie ich, das Klavierspiel von Ryuichi Sakamoto mag.
Die CD soll in 4 Wochen erscheinen.



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Battles - Ice Cream


Nach wie vor sind die Battles eine Band, die mich sowohl fasziniert und irgendwie auch einfängt, aber auch immer wieder mit Sounds füttert, die mich überfordern!  Ich weiß auch nicht. Kann das schlecht erklären. Eines ist jedoch sicher: anhören sollte man sich deren Musik aber unbedingt; auch das neue Album Gloss Drop, das Anfang Juni erscheint und dessen poppigster Track Ice Cream (mit Matias Aguayo) als Vorabsong veröffentlicht wurde. Und dazu gibts ein großes Video.
Aufgepasst:

Gerade gehört: Fleet Foxes - Helplessness Blues

2562 - Fever
Fleet Foxes
- Helplessness Blues

Die Begeisterung, die sich 2008 beim Auftauchen der Band auf der Szene breitmachte, wird sich in diesem Jahr sicher nicht wiederholen. Dafür birgt das neue Album zu wenig Überraschendes. Das muss aber im Falle der Fleet Foxes nichts Schlimmes bedeuten. Im Gegenteil: es heißt: das Album Helplessness Blues hat durchweg die Qualität seines Vorgängers. Ohne Abstriche - und ist deswegen eine Empfehlung wert! 



Anhören | Download | Download: Helplessness Blues | CD Kaufen (amazon) | Auch als Vinyl erhältlich!

3 Flops: Stevie Nicks, Emmylou Harris, Robbie Robertson

Stevie Nicks Emmylou Harris Robbie Robertson

Warnung! Diese drei Alben sind, z.T. erwartet, z.T. doch überraschend, sehr ärgerlich. Und das aus drei ganz verschiedenen Gründen.
Da wäre zunächst Stevie Nicks neues Album In Your Dreams. Das ist derart uninspiriert und öde, dass man sich wundert, wie jemand, der offenbar so überhaupt gar keine Lust hat ein Album einzuspielen, dazu kommt, die Menschheit mit einem derart faden Produkt zu belästigen. Das Schlimmste daran ist, dass man offenbar selbst mit solch einem Mist noch Geld verdienen kann. Grauenvoll!
Anders Emmylou Harris. Ihre Stimme hat nichts von ihrem Zauber verloren. Sie singt nach wie vor ganz wunderbar. Doch auf ihrem aktuellen Longplayer Hard Bargain fehlt es leider an vernünftigen Songs. Nicht ein Song bleibt nach dem ersten Hören hängen. Was hängen bleibt ist ein höchst merkwürdiger Sound, der mit seinen seltsam verhallten Gitarren irgendwie an die schlimmsten Produktionen der Achtziger erinnert. Das ist wirklich schade, sehr schade.
Keinen Deut interessanter fällt Robbie Robertsons Soloalbum How to Become Clairvoyant aus. Zwar bleibt hier wenigstens ein Song sofort hängen ("When The Night Was Young") aber der Rest verpufft beinahe spurlos. Und das trotz der Mitwirkung von Gastmusikern wie Eric Clapton oder Trent Reznor. Noch aufgeblasener wirkt da die limitierte 2-CD-Edition, die zusätzlich eine ganze Reihe von Demos dieser uninteressanten Songs anbietet.



Anhören: Robbie Robertson | Emmylou Harris

Portrait: Broken Home

Dicken und Robert Mutt Lange im Studio


Die kurze Geschichte von Broken Home lässt sich nicht erzählen, ohne Mr. Big zu erwähnen, die britische Rockband, die 1977 mit Romeo einen weltweiten Hit hatte, davon aber nicht profitieren konnte und sich alsbald in den unruhigen, von Punk und Wave bestimmten Zeiten, auflöste.

Die Köpfe hinter Mr. Big, Dicken und Pete Crowther, saßen aber nicht lange auf der faulen Haut und gründeten 1979 Broken Home. Ihr gleichnamiges Debutalbum, für WEA eingespielt, brachte aber nicht den erhofften Erfolg, den man sich vor allem im englischsprachigen Raum erwünscht hatte. Trotzdem fand die Band ihre Fans. In Skandinavien und auch in Deutschland und Holland verkaufte sich das Album gut. England zog erst nach, als die Band einen Auftritt beim Reading-Festival absolviert hatte. Doch da war das Album schon aus vielen Läden wieder verschwunden und die WEA hatte es schnell wieder aus dem Programm genommen. Die Zeiten waren damals schnelllebig.

Wie es dann zu einem Deal mit Mercury für ein zweites Album kam, habe ich nicht herausfinden können. Aber zum Glück kam dieses Album, Life betitelt, 1981 heraus. Das war der Zeitpunkt zu dem ich die Band kennenlernte. Der Plattenhändler meines Vertrauens spielte mir Life damals vor und die ersten beiden Tracks, Life und Oh Yeah, hatten es mir sofort angetan. Besonders das wunderbar locker poppige Oh Yeah blieb über all die Jahre einer meiner absoluten Favoriten. Doch auch der Rest des Albums kann sich Hören lassen. Alleine Born Too Loose klingt vielleicht ein wenig zu sehr auf den US-Markt geschielt, hat aber durchaus auch seine Berechtigung unter den z.T. wirklich vorzügigen anderen Songs.

Montag, 9. Mai 2011

Gerade gehört: Seapony - Go With Me

Seapony - Go With Me
Seapony - Go With Me
Wenn das nicht das Sommerpopalbum des Jahres wird: Seaponys Debutalbum Go With Me enthält wunderbare Popsongs in der Tradition von My Bloody Valentine. Muss man unbedingt gehört haben!
Das Album erscheint am 31. Mai bei dem US-Label Hardly Art und wird in Deutschland wohl nur als Import zu haben sein.

Download: Dreaming | Download: Blue Star | Kaufen (amazon) | Seapony