Mittwoch, 27. Juli 2011

Feist mit neuem Album im Oktober


Leslie Feist hat für Anfang Oktober ihr lange erwartetes neues Album angekündigt. Metals wird der Nachfolger des Erfolgsalbums The Reminder heißen und als Coproduzenten hat sich die Kanadierin neben ihrem alten Kameraden Chilly Gonzales, Mocky und Valgeir Sigurðsson, der schon mit Björk und Bonnie "Prince" Billy gearbeitet hat, ins Studio geholt.

Die Entstehung des Albums wurde auf Video festgehalten, wovon die Fans 12 kurze Sequenzen auf listentofeist.com nach und nach präsentiert bekommen. So kann man schon mal den einen oder anderen Song "begutachten". Ein Tracklisting gibt es noch nicht. Somit kann man auch noch nicht sagen, ob sich unter den neuen Songs wieder so eine nette Coverversion wie Inside Out der Bee Gees befinden wird, die ja das letzte Album zierte.

Feist bei amazon

Sonntag, 24. Juli 2011

Björk mit neuem Song: Cosmogony



Björk hat einen weiteren Song ihres kommenden Albums Biophilia über das Internet veröffentlicht. Cosmogony ist ab sofort über iTunes erhältlich!

Der Song ist, ähnlich wie das kommende Album, auch als App erhältlich. Wie das dann auf dem iPhone/iPod Touch/iPad aussehen wird, kann man auf Consequence of Sound nachlesen und/oder als Video anschauen. Natürlich wird nicht alles verraten.

Der neue Song gefällt mir gut, ist eigentlich typisch Björk (was ja nix Schlimmes ist) und zeigt, dass auch an Björk der Dubstep nicht spurlos vorüber gegangen ist. Besonders herrlich, wie sie den Song am Schluss verhungern lässt. Großartig.

Cosmogony

Samstag, 23. Juli 2011

Ruhe in Frieden, Amy!



Heute verstarb Amy Winehouse, die derzeit wohl beste R&B-Sängerin, mit nur 27 Jahren. Ein Jammer!

Me And Mr. Jones

Donnerstag, 21. Juli 2011

Gerade gehört: Locas In Love - Lemming

Locas In Love - Lemming

Obwohl ich finde, dass es langsam Zeit wird, dass Locas In Love endlich die Aufmerksamkeit erhalten, die ihnen zusteht, machte mich die Euphorie in den Medien der letzten Wochen doch ein wenig misstrauisch. Doch ich werde mich dieser Euphorie nun uneingeschränkt anschließen! Lemming ist eine gewaltiger Schritt in eine ganz neue Richtung. Plötzlich machen die Kölner richtigen Indiepop in der Tradition der Shoegazer/Noise Tradition der 80er-Jahre. Unerwartet! Da türmen sich mitunter ganze Gitarrenwände vor einem auf, die man irgendwo zwischen Ride und Velvet Underground ansiedeln kann.

Und auch textlich scheinen sich die Songschreiber weiterentwickelt zu haben. Ganz besonders angetan hat es mir dabei das auch als Single veröffentlichte An Den Falschen Orten, das auf dem Album mit sechseinhalb Minuten völlig unwiderstehlich wird.
"Die Band aus Köln [hat sich] bereits in der Vergangenheit darauf konzentriert, schmerzliche Wahrheiten auf ungewöhnlichem Wege mitzuteilen"
sagt Jan Wiggers auf Spiegel Online. Und das trifft besonders auf Die zehn Gebote und An Den Falschen Orten zu. Wo kommt nur diese unangenehme Weisheit her? Oder Spoiler Warning, bei dem Ein Loch ist im Eimer und Let It Be auf grandiose Weise verknüpt werden: "Verstopf es mit dir selbst, mit dir selbst, mit dir selbst/ Wenn du glaubst, dass sich etwas ändert/ Wenn du glaubst, dass du es aushältst/ Sonst lass es sein, lass es gehen, lass es los/ Worte voller Weisheit: Lass es sein." Große Klasse!

Auf ihrer Webseite präsentiert die Band übrigens stolz all die tollen Rezensionen aus Presse und Netz der letzten Zeit. Und die sind die Lektüre Wert. Außerdem lesen wir dort, was es mit dem Titel Lemming auf sich hat, können das Video zu An Den Falschen Orten anschauen und im Shop auch ältere EPs/Singles und Alben downloaden. Das Album Lemming ist auch als Vinyl (inkl. CD) erhältlich!

An Den Falschen Orten | Die zehn Gebote | Lemming (bei amazon) | Webseite

Popsong des Tages: Robin Gibb - Alan Freeman Days

Mit den Bee Gees hat Robin Gibb ungezählte Erfolge gefeiert und einen beinahe unüberschaubaren Songkatalog geschaffen. Seine Soloversuche fielen dagegen oft eher bescheiden aus. Dass er es aber auch alleine kann, zeigt sein Song Alan Freeman Days aus dem Jahr 2008, der ein klassischer Popsong im besten Sinne ist. Die Hommage an den britischen BBC- und Radio-Luxemburg DJ Alan Freeman, besticht durch eine klare Melodie, einen mitreisenden Refrain, dazwischen eine kurze Bridge und ein kleiner instrumentaler Zwischenteil - und hört genau im richtigen Moment auf. Keine Sekunde zu lang, keine zu kurz. Beinahe große Kunst!
Popsong des Tages!
Läuft ab sofort auch im Blogradio.
Alan Freeman Days

Das ganz große Feuerwerk

Family - Old Songs New Songs (1971)
Reprise Records
Bei diesem Album handelte es sich eigentlich um eine Compilation, auf der die Band neben Singles auch einige Songs versammelte, die sie ganz neu eingespielt, bzw. abgemischt hatte. Family waren mit dem Mixdown ihres zweiten Albums Entertainment nicht sehr zufrieden gewesen und auf dieser Zusammenstellung bot sich nun die Gelegenheit, dies, zumindest teilweise, zu ändern.
Old Songs New Songs bestach durch seine enorme Dramaturgie. Während auf Seite Eins noch alles in "normalen" Bahnen läuft, wird auf Seite Zwei dann das ganz große Feuerwerk abgebrannt. Hier versammeln sich wirklich die besten Songs der Band und der Höhepunkt ist The Weaver's Answer. Sowieso schon ein großer Song, ist er in dieser Neuaufnahme jedoch Abschluss und Krönung eines gelungenen Albums.
Den Zauber kann man heute jedoch nur noch erfahren, wenn man die Schallplatte besitzt. Wiederveröffentlicht wurde Old Songs New Songs nie. Für mich war es der perfekte Einstieg in das Werk der Band und eine langjährige Begeisterung, auch für das Nachfolgeprojekt Streetwalkers oder für die frühen Soloplatten Roger Chapmans.

Mittwoch, 20. Juli 2011

Die Vorwegnahme von Fusion

Frank Zappa - Hot Rats (1969)
Reprise Records
Keine Ahnung, wann genau ich dieses Album zum ersten Mal hörte. Nur wo, das weiß ich noch. Bei uns, im heimatlichen Jazzkeller, irgendwann in den Siebzigern.
Hot Rats veränderte meine Sicht auf Frank Zappa und seine Musik völlig. Fortan sah ich in ihm eher den Komponisten. Formal war das die Vorwegnahme von Fusion, und gleichzeitig auch deren Höhepunkt. Aber es ist eher kein Jazz. Hier ist jede Nuance von Zappa perfekt durch arrangiert und selbst die Soli klingen allesamt "komponiert", durch und durch melodiös. So kann man jede der Melodien schon beim zweiten Mal mitsummen. Also ein Album, das gute Laune macht, das anspruchsvoll und doch eingängig ist, also beinahe die Kriterien für ein perfektes Popalbum erfüllt.

Dienstag, 19. Juli 2011

Zwischen Prog und Folk

Strawbs - Hero And Heroine (1974)
A&M
Dieses Album der Strawbs hörte ich mit meinem damals besten Freund immer und immer wieder. Irgendwann konnte ich die Texte, ohne sie wirklich zu verstehen, allesamt auswendig mitsingen (und das klappt teilweise heute noch). Alles an diesem Album ist klasse. Das Cover, die Songs, der Sound, der Sänger David Cousins - die Stimmung. Die Band konnte sich damals nicht so richtig entscheiden, ob sie ihre alten Folkwurzeln wirklich völlig über Bord werfen und sich ganz dem Progressiven hingeben sollte, oder eine Mischung aus ihren musikalischen Möglichkeiten versuchen sollte. Sie entschied sich für letzteres, und das gelang ihr gar köstlich. Highlight sind der Titelsong (bis heute uneingeholt) und Out In The Cold. Auch wenn es noch andere gute bis sehr gute Strawbs Alben gibt (eines wird hier später sicher noch Erwähnung finden), bleibt Hero And Heroine das absolute Highlight in deren Discografie.

Donnerstag, 14. Juli 2011

Preview: Mount Kimbie - Carbonated

Ich habe mich an der neuen Mount Kimbie EP Carbonated bereits letzte Woche erfreut. Nun kann man sie ganz offiziell über Hypem.com vorab anhören.


Die EP erscheint in Deutschland am 5. August und ist bereits über amazon vorbestellbar.

Mittwoch, 13. Juli 2011

Das "unheimliche Meisterwerk"

King Crimson - In the Court of the Crimson King (1969)
E'G
Als ich dieses Album bei einem Freund Anfang der Siebziger erstmals hörte, blieb mir gleich beim ersten Song 21st Century Schizoid Man schlicht die Spucke weg. So etwas hatte ich zuvor nie gehört. Es war etwas verstörend. (Pete Townshend nannte das Album einmal ein "unheimliches Meisterwerk".) Heute ist es nicht mehr so einfach, das Ungeheuerliche daran zu erklären. Vielleicht war es das auch 1972 schon nicht, denn statt das Album zu verdrängen, bin ich los und habe es mir gekauft. (Und dann saß ich da in der Bahn und starrte diese Fratze, diesen Crimson King an - und der war irgendwie genauso irritierend.) Jedenfalls war das das erste Rockalbum, das ich so hörte, wie mein Vater Klassikplatten hörte: ganz aufmerksam, versunken in jeden Ton, jede Textzeile, am besten über Kopfhörer. Und wenn sich dann der Tonarm nach dem letzten Song In The Court Of The Crimson King von der Platte hob, dann war das stets erst einmal das letzte Stück Musik für den Rest des Tages. Und das geht mir heute noch so. Danach ist erst einmal Ruhe.

Popsong des Tages: Pere Ubu - We Have The Technology

Habe heute The Tenement Year von Pere Ubu mal wieder mal gehört und war begeistert. Welch großartiges Album! Hatte ich völlig vergessen. Und beim letzten Song, We Have The Technology, den ich immer schon gerne mitsummte, kam ich regelrecht ins Schunkeln. Dieser kleine, irgendwie verschmitzte, komische Song ist Pop im besten Sinne, obwohl es da fiept und quietscht, und David Thomas eher quengelt, anstatt zu singen, hat der Song Hitqualitäten (und ist tatsächlich auch auf Single erschienen, war aber natürlich nie ein Hit).  
Popsong des Tages!
Läuft ab sofort auch im Blogradio.
We Have The Technology

Montag, 11. Juli 2011

Portrait: Herman Brood zum 10. Todestag


Heute vor 10 Jahren starb Herman Brood. Er wurde nur 54 Jahre alt.

Nur wenige werden sich heute dieses Musikers erinnern, wenn sie nicht gerade in den Niederlande leben, denn dort war (und ich nehme an: ist noch immer) Herman Brood ein Star. Am Trauerzug, der am Hilton Hotel, von dessen Dach Brood in den Freitod sprang, begann, hin zum Paradiso, Amsterdams legendärem Club, der für Broods musikalische Karriere eine wichtige Rolle gespielt hatte, nahmen tausende von Zuschauern teil. Fans genauso, wie Schaulustige, denn Broods Berühmtheit, beruhte zumindest zur Hälfte auf seiner Drogensucht, die er seit den späten 70er-Jahren immer wieder öffentlich thematisiert hatte.

In Deutschland hatte Brood eine treue Fangemeinde, tatkräftig unterstützt durch das Magazin Sounds, das in Brood eine Art musikalischen Heilsbringer sah. Auch eine kurze Liaison mit Nina Hagen schürte die Aufmerksamkeit hierzulande. Trotzdem kennt ihn heute kaum mehr jemand, was wirklich schade ist. Glücklicherweise ist wenigstens seine Musik im Großen und Ganzen nach wie vor erhältlich.

Seit 1964 sammelte Brood musikalische Erfahrungen. Seine bekannteste Station war die Band Cuby and the Blizzards. 1976 gründete er seine eigene Band, Herman Brood & his Wild Romance und bereits ein Jahr später erschien deren erstes Album Streets, das jedoch kaum Aufmerksamkeit erregte. Nachdem Teile der anschließenden Tournee aufgrund der Drogenexzesse Broods abgesagt werden mussten, war die Aufmerksamkeit auf deren Seite und das zweite Album der Band, Shpritz, wurde zum Verkaufsschlager in ganz Europa. Songs wie Dope Sucks oder Rock & Roll Junkie sind heute Klassiker und mit Saturday Night hatte Brood seinen ersten Top-10-Hit.

Der Versuch 1979 den amerikanischen Markt zu erobern schlug jedoch fehl. Herman Brood & his Wild Romance tourten zwar mit Bands wie den Kinks oder den Cars, und Saturday Night erklomm die Billboard-Charts bis auf Platz 35, doch das reichte nicht, um sich jenseits des Atlantiks etablieren zu können.

Zurück in der Heimat bröckelte dann nicht nur die Band, sondern auch der Erfolg und weitere Alben warfen zwar noch den einen oder anderen Hit ab, hinterließen aber im abklingenden Punk- und Pubrock-Fieber kaum mehr Spuren.

Herman Brood blieb sein Leben lang drogenabhängig. Anfangs genoss er es sichtbar, öffentlich über seine Abhängigkeit zu reden. Später bekam er oft Skrupel, hatte Angst davor, seine Fans könnten durch ihn zum Drogenkonsum verleitet werden, obwohl er sich stets als abschreckendes Beispiel inszenierte und nicht nur in seinen Songs vor den Folgen des Drogenkonsums warnte.

In seinen späteren Jahren widmete sich Brood der Kunst. Er malte, meist großformatige, graffitiinspirierte Objekte, der Popart nahe. Hin und wieder erschien ein Album von ihm und die Wild Romance tourte mit einem Comeback-Album Ende der 80er-Jahre durch Deutschland. Zu seinem 50. Geburtstag gab es eine riesige Show im Paradiso in Amsterdam und ein Album mit Duetten mit dem schönen Titel 50 - The Soundtrack.

Herman Brood wählte den Freitod, nachdem 2001 eine Entziehungskur fehlgeschlagen war er unter schweren gesundheitlichen Problemen litt.

Street (1977) | Saturday Night (1978) | Herman Brood bei amazon | Herman Broods offizielle Seite

Sonntag, 3. Juli 2011

Gerade gehört: Ricardo Villalobos & Max Loderbauer - Re: ECM


Produziert im Berliner Laika Studio im Herbst 2009, konnte Ricardo Villalobos seine Leidenschaft zur Musik des Labels ECM mit dem Doppelalbum Re: ECM krönen. Mit Arvo Pärts Tabula Rasa baute Villalobos vor Jahren erstmals Musik seines Lieblingslabels ECM in seine DJ-Sets ein. Seine minimalistische elektronische Musik schien sich besonders leicht mit den organischen Sounds von ECM kombinieren zu lassen. Zusammen mit Max Loderbauer begann Villalobos schließlich ausgewählte Werke zu dekonstruieren und über diese mit Loops und Synthesizer zu improvisieren. Ergebnis: ein Album, das nun auf eben jenem Label, auf Manfred Eichers ECM, erschien.

Natürlich ist das rein formal gesehen auch Jazz, denn die beiden Elektroniker bedienten sich durchaus der Improvisation. Vom Gefühl her ist das jedoch eher ein Ambientalbum, erinnert mitunter an Brian Enos und David Byrnes Meisterwerk My Life In The Bush Of Ghosts, oder an späte Werke eines David Sylvian; allerdings in einer weitaus minimalistischeren Umsetzung, bedingt auch dadurch, dass Villalobos und Loderbauer nicht die einzelnen Spuren der Originale bearbeiten konnten, sondern einzelne Instrumente, Stimmen oder Atmosphären extrahierten und diese neu bearbeiteten und zusammensetzten.  

Die besten Stücke sind für mich die, die mit Stimmen arbeiten. Zum einen Resvete, basierend auf Alexander Knaifels Svete Tikhiy, und zum anderen Reblazhenstva, das auf dem Stück Blazhenstva des selben Komponisten beruht. 

Dieses Projekt ist nicht das, was man von einem Remixalbum erwarten würde. Es hat auch nichts mit Matthew Herberts ähnlichen Versuchen zu tun. Es klingt, besonders wenn man die Originale nicht kennt, praktisch wie ein eigen-ständiges Werk. Es beeindruckt durch das Wechselspiel organischer mit elektronischen Klängen und wurde exzellent gemastert. Neben Werken der bereits erwähnten Pärt und Knaifel wurden außerdem Aufnahmen und Kompositionen von Paul Giger, Louis Sclavis, Christian Wallumrød, John Abercrombie, Miroslav Vitous, Wolfert Brederode, Enrico Rava, Stefano Bollani, Paul Motian und Bennie Maupin verwendet. Ein echtes Hörerlebnis!

Resvete | Kaufen (amazon) | [DL] | Das Album bei ECM

Sommerhit 1971: Riders On The Storm

Im Sommer 1971 war ich zum letzten Mal mit meinen Eltern gemeinsam im Urlaub - wie immer in Österreich. Dort lernte ich ein Mädchen kennen, deren Namen ich leider vergessen habe (es war ein ungewöhnlicher Name, ein norwegischer, wenn ich mich recht entsinne, den ich nie gehört hatte und der mir auch später nie mehr über den Weg lief). Wir verknallten uns ineinander. Und wir hatten ein gemeinsames Lieblingslied: Riders On The Storm.

Dabei haben wir "unser" Lied nie gemeinsam gehört; denn obwohl Ö3 damals ein ziemlich genialer Sender war, konnte man ja nicht ewig vorm Radio ausharren, bis es endlich einmal gespielt wurde. Zumal Radios stets dort standen, wo sich Erwachsene aufhielten. Also sprachen wir über den Song an irgendwelchen "abgelegenen" Orten. Wir wunderten uns über die Gewitter- und Regeneffekte. Sowas hatten wir zuvor nie gehört. Und das Elektropianosolo hatte es uns auch angetan. Sie fuhr aber vor allem auf Jim Morrisons Stimme ab. Als Bravo-Leser wusste ich natürlich, wer Jim Morrison war. Aber Riders On The Storm war der erste Doors-Song, den ich wahr nahm. Und auch später spielte die Musik der Doors und Jim Morrisons keine Rolle in meinem Leben. Alleine das Album L.A. Woman, das ich mir nach diesem Urlaub natürlich sofort kaufte, fand ich sehr gut (ich erinnere mich, dass mich der kraftvolle Sound begeisterte).

Ö3 war es dann auch, der mir den Tod von Jim Morrison am 3. Juli 1971 mitteilte. Das traf mich, auch wenn mir Jim Morrison selbst kaum etwas bedeutete. Er war aber nach Janis Joplin und Jimi Hendrix ein weiterer Angehöriger der Rockmusikanten, die mir immer mehr bedeuteten. Und nun war er tot. Das war das Schockierende. Und es verwirrte mich: Sollte das nun so weiter gehen? Wer wird der Nächste sein?

Wir sprachen damals in Österreich ja nur von der Singleversion. Dass es von dem Song eine viel längere Version gab, erfuhr ich erst, als ich das Album hatte. Und obwohl ich das Glück hatte, diese "Urlaubsbekanntschaft" Wochen später in der Heimat noch einmal wieder treffen zu können, und ich es kaum erwarten konnte, ihr diese lange Version vorzuspielen, war es doch enttäuschend, dass sie das gar nicht mehr so sehr interessierte. Vielleicht, weil der Sommer längst vorbei war.
Riders On The Storm

Samstag, 2. Juli 2011

Anoushka Shankar: Traveller - Live Welt Premiere


Anoushka Shankar, Tochter von Ravi Shankar (und Halbschwester von Norah Jones) wird ihr für kommenden Oktober geplantes Album Traveller am 3. Juli beim 12. Girona Festival of World and Sacred Music live vorab aufführen und das Event im Internet von Medici.tv übertragen lassen. Und wer nicht live dabei sein kann, der kann sich das Konzert noch 90 Tage lang als Stream anhören.

Traveller wird das erste Album sein, das Anoushka Shankar für das Klassiklabel Deutsche Grammophon eingespielt hat. Dabei will sie eine alte, beinahe 1000-jährige Brücke zwischen der traditionellen indischen und spanischen Musik dokumentieren, wozu sie eine ganze Reihe interessanter Musiker von beiden Kontinenten ins Studio eingeladen hat, die sie offenbar auch live begleiten werden. Sie nennt das eine Raga Flamenco Journey. Man darf also wirklich gespannt sein.